Vorbereitung

Eine Tour besteht nicht nur aus der sportlichen und mentalen Herausforderung, auf die man sich ab dem Moment einlässt, in dem man sich auf den Sattel setzt und das erste Mal in die Pedalen tritt. Die Tour beginnt schon deutlich früher (für mich in dem Moment, in dem ich mich entscheide wieder fahren zu wollen) und kann mitunter mehr Zeit in Anspruch nehmen als die eigentliche Tour selber. 

An- und Abreise

Die An- und Abreise könnten auch prima in den Bereich der Organisation passen, die eher nach der Tour anstehen. Aber eine Tour zu fahren, die nicht als Rundreise angelegt ist, bedingt leider auch, dass man sich darüber Gedanken machen muss, wie man wieder zurück bzw. nach Hause kommt. Auch wenn man nicht alles auf einer Tour planen und die ganze Organisation z.B. durch Unfälle oder Verletzungen schnell über den Haufen geworfen werden kann, ist man – meiner Erfahrung nach – gut beraten, wenn man sich wenigstens um die Rückreise nach der Tour kümmert. 

Für mich stehen persönlich nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Aspekte im Raum, wenn ich die An- und Abreise plane. Vor allem vor dem Hintergrund der Naturverbundenheit und des Sport an sich, der ohne das Rurale, die Natur und die Naturbelassenheit gar nicht auskäme, ist das mich plausibel und nur konsequent. Das heißt, dass ich immer versuche, Flüge zu kompensieren und so weit wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. Fahre ich mit dem Auto, versuche ich über das Angebot von Ridesharing nicht alleine durch die Gegend fahren zu müssen. Aufgrund des Gepäcks bleibt da zwar weniger Platz, den man aber durch geschicktes Packen sinnvoll nutzen kann.

Jede Tour verlangt eine individuelle Planung der An- und Abreise. Daher will ich hier auch nicht über die einzelnen Touren schreiben (das könnt ihr in den jeweiligen Abschnitten der Tourenbeschreibungen nachlesen). Grundsätzlich lohnt es sich aber jede Form des Transports in Betracht zu ziehen. Touren, die von Deutschland aus starten können mitunter auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Während es allerdings bei der Deutschen Bahn – gegen Aufpreis – nur im Nahverkehr, dem IC aber nicht allen ICE möglich ist, das Bike mitzunehmen, ist die Lage in anderen Ländern ganz anders. In Schottland konnte ich ohne Probleme – und ohne vorherige Anmeldung und ohne zusätzliche Kosten – das Fahrrad in jedem Zug mitnehmen. Es gibt lediglich ein paar private Anbieter oder Schnellzugverbindungen, bei denen man ein zusätzlich Ticket für Bike braucht. In Spanien war die ganze Sache schon etwas verworrener, führte letztendlich aber doch zum gewünschten Ergebnis. 

Ernährung

Das ist ein ziemlich heikles Thema und es gibt eine große Grauzone, in der vieles richtig und falsch ist. Es kommt zum einen auf die persönlichen Vorlieben und zum anderen auf die physiologie eines einzelnen an. Der oder die eine ist vier, fünf Mahlzeiten reichhaltige Mahlzeiten am Tag ohne merkliche Ausschläge an der Waage festzustellen, während andere nur ein Stück Kuchen angucken müssen um gleich die Auswirkungen zu spüren.

Das, was ich hier schreibe, ist nur meine ganz persönliche Sicht der Dinge und funktioniert für mich so, wie ich es hier beschreibe. Ich habe mich viel und lange mit dem Thema auseinandergesetzt, viel probiert und meine Erfahrungen gemacht. Bei anderen kann das vollkommen anders wirken.

Tourenplanung

Jedes Mal, wenn ich beschließe eine Tour zu fahren, sehe ich mich mit den gleichen Fragen konfrontiert:

  1. Wie viel Zeit habe ich?
  2. Wie lange soll die Tour dauern?
  3. Wann möchte / kann ich fahren?
  4. Wie möchte ich übernachten?
  5. Welches Terrain bevorzuge ich dieses Mal?
  6. Wo soll es hingehen?
  7. Wie komme ich zu Informationen über die Tour / Region?
  8. Welche Zeit ist die beste Zeit um die Tour zu fahren?

Auch wenn diese Fragen – jede für sich – banal klingen, bauen sie dennoch in Teilen aufeinander auf und sind – zusammengenommen – wichtig zu klären, da von ihrer Beantwortung z.B. auch abhängt, welches Equipment erforderlich ist. Ich versuche bei meinen Tourenberichten auf jede dieser Fragen einzugehen und sie für jede Tour zu beantworten.

1. Wie viel Zeit habe ich?

Habe ich nur fünf Tage Urlaub, die ich zur Zeit entbehren kann oder bin ich hier flexibel und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen alles Mögliche berücksichtigen!?

2. Wie lange soll die Tour dauern?

Für mich unterscheidet sich diese Frage von der ersten vor allem darin, da man vielleicht nicht so lange für eine Tour einplanen möchte, wie man Zeit hat. Man kann z.B. prima eine Tour nach Italien machen und anschließend noch ein paar schöne und entspannte Tage dort verbringen, bevor es wieder zurück nach Deutschland geht. Oder – wenn z.B. das Ziel der Gardasee ist – kann man dort noch ein paar Tage Mountainbiken und Spaß haben.

3. Wann möchte / kann ich fahren?

Eine Alpenüberquerung im März ergibt z.B. kaum Sinn, da die allermeisten Pässe noch verschneit sein und die Skigebiete geöffnet sein dürften. Im Juni sieht´s da schon anders aus, auch wenn das Wetter tendenziell noch unbeständiger ist und man noch immer auf Schnellfelder treffen kann. Auf der anderen Seite sind aber z.B. Juli und August traditionelle Ferienmonate in Italien und könnten dazu führen das Unterkünfte nicht mehr verfügbar und Trails in den südlichen Alpen voller sind als wiederum im September.

4. Wie möchte ich übernachten?

Bevorzugst du Hotels, Hütten oder geht es auch mit dem Zelt und Campingkocher? Je weniger Ansprüche du hast, desto flexibler bist du freilich.

5. Welches Terrain bevorzuge ich dieses Mal?

Gediegene weitläufige Hügel oder gerne auch verblocktes und gerölliges Terrain? 

6. Wo soll es hingehen?

Gutes Wetter, möglichst wenig Regen oder doch lieber nasskalte Tage, die man am Ende einres Tages gerne vor einem Kamin ausklingen lassen möchte!?

7. Wie komme ich zu Informationen über die Tour / Region?

Informationen zu Alpüberquerungen und entsprechenden Routen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Informationen sind zuhauf auf diversen Plattformen, wie Strava, Komoot, Outactive, etc. oder in Form verschiedener Mountainbikemagazine oder in Büchern vorhanden. Es ist vom Rennrad bis zum Downhill so gut wie jede Form der Überquerung denkbar. Je weniger erschlossen eine Region für das Mountainbiken ist, desto weniger Informationen sind verfügbar – das sollte einem klar sein.

Die TRANSPYR hat mich bislang vor die größten Herausforderungen gestellt. Es gab zwar Literatur und Touren online, die haben aber entweder kaum meinen Vorstellungen entsprochen oder waren auf spanisch (was mir persönlich nicht liegt). Um Touren in Schottland zu finden war es auf jeden Fall von Vorteil englisch zu sprechen (das liegt mir deutlich mehr). 

8. Welche Zeit ist die beste Zeit um die Tour zu fahren?

Diese Frage überschneidet sich ein wenig mit anderen Fragen, zielt vor allem aber auf persönliche Befindlichkeiten ab. Nur weil eine Tour z.B. im Juli am sinnvollsten ist, heißt es nicht, dass einem die klimatischen Gegebenheiten liegen. Auf der Tour entlang der Pyrenäen hatten wir um Juli nahezu dauerhaft gutes Wetter und tagsüber fast ausschließlich über 30 Grad. Körperliche Belastungen bei solchen Temperaturen liegen nicht jeder oder jedem und können im schlimmsten Fall zu massiven Kreislaufproblemen führen. Wenn man dann auch noch viele Kilometer entfernt von der nächsten Siedlung ist, kann diese Konstellation schwere Folgen haben.

Andererseits hätte für uns ein Start im August oder September bedeutet, dass die Waldbrandgefahr steigt und uns ein derartiges Ereignis einen Strich durch die Rechnung macht.

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